Im LSW Spezialsport und historischen Gewichtswurf vereinigen sich verschiedene Disziplinen, die nur etwas für Athleten und Athletinnen mit gut trainierten Muskeln und entsprechender Schnellkraft sind. Der 45-Jährige Martin Graumann der über diese Eigenschaften in beindruckender Weise verfügt, erkämpfte sich in Mutterstadt gleich fünf Titel mit den teils gewaltigen Gewichten, die viele von uns kaum anheben können.
Etwas nervös startete der erfahrene Athlet in den ersten Wettbewerb der nationalen Meisterschaft Meisterschaft. „Am Anfang hatte ich beim Ultrasteinstoßen mit dem „leichten“ 25,4 Kg“ schweren Stein Probleme in den Wettkampf zu kommen. Ich habe das Ding im „Ersten“ zwar auf über 7m geworfen, aber leider aus dem Sektor“, erinnert sich Verwaltungsangestellte der Stadt Liebenburg. In den nächsten Versuchen ging es zwar nicht mehr so weit, aber mit 6,73m erzielte er trotzdem eine Spitzenleistung, die ihm den Titel einbrachten. Er verwies damit Maik Ahrens vom RSK Phönix Mutterstadt (6,33) auf den Silberrang. Nicht lange danach sollte das Arbeitsgerät, der schwerste Ultrastein, unglaubliche 50kg wiegen. Im dritten Versuch landete der „Hinkelstein“, wie Graumann den Stein nennt, nach 3,57m Flug. Der für den Sölter Verein Union startende Sportler musste gegen starke Konkurrenz bis zum letzten Versuch warten, bis er auch das zweite Gold mit winzigen 4cm Vorsprung eingefahren hatte. Natürlich ging somit auch der Duathlon der beide der beide Disziplinen als Mehrkampf vereint mit 8,63m an Graumann. Mit dem historischen Diskus, der statt dem international eingesetzten 2kg Diskus 5kg wiegt, dominierte Graumann das gesamte Feld. Sogar der jüngeren Altersklassen. Mit seiner Siegesweite von 17,50m lag er mehr als einen Meter vor dem Vizemeister des 14 Athleten starken Feldes. Die Krone setzte sich der Athlet, der eher still den Erfolg genießt, mit dem Sieg im „Strongest Man“, dem Dreikampf mit zwei Ultragewichten und dem gerade beschriebenen historischen Diskuswurf. Mit 1959 Punkte wurde er auch hier Deutscher Meister und hätte damit auch in den anderen Altersklassen Gold geschürft. Erfolge die nicht von ungefähr kommen, wie Graumann erklärt. „Ich habe in der Vorbereitung vieles geändert, mehr auf Proteine gesetzt und weniger Kohlehydrate zu mir genommen, das hat mein Gewicht um 12kg reduziert. Natürlich nur im Kontext mit einem neu strukturierten Training. Schwächer hat es mich nicht gemacht, im Gegenteil. Ich bin schnellkräftiger geworden und auf der Bank drücke ich trotzdem 150kg und die Schnellkraft bescherte mir im Sommer sogar in der Leichtathletik 12,30m mit der 7,25kg Kugel, eine Weite die ich seit Jahren nicht mehr gestoßen habe“.
Übrigens, bei den Aufnahmen zu dem Beitrag im sonnendurchfluteten Herbstambiente des Salzgitteraner Greifparks hatten wir schnell die Aufmerksamkeit einiger Walker und Spaziergänger auf uns gezogen und es dauerte auch nicht lange bis Graumann, der gerade mit dem 50kg Hinkelstein posierte, neben der Bewunderung für sein tun, viele Fragen beantworten musste. Martin Graumann gab einem interessierten jungen Mann mit auf den Weg, der am liebsten gleich mitgemacht hätte: „Versuche es doch erst mal mit dem Sportabzeichen, da musst Du eine 7,25kg schwere Kugel etwa 8m stoßen um auf Silber zu kommen und bekommst auch fachkundige Hinweise für mehr“.
Mas/Manfred Spittler