Das derzeit größte Leichtathletiktalent der Salzstadt hat erst kürzlich bei den Kreismeisterschaften mit einem couragierten Lauf über 200m aufhorchen lassen. Der noch nicht einmal 17jährige Athlet, der auch zu den ambitioniertesten Unioner Nachwuchstalenten im Fußball zählt, legte die halbe Stadionrunde in starken 22,88 Sekunden zurück. Mit seiner Grundschnelligkeit, einer deutlich verbesserten Athletik und seinen idealen Lastkraftverhältnissen ist er augenscheinlich besonders für die lange Sprintstrecke mit und ohne Hürden prädestiniert, wie sich in Gladbeck zeigen sollte. Sein Heimtrainer Karl-Heinz Lippold und der Landestrainer dürften noch viel Freude an dem Talent haben. Es war erst sein zweites Langhürdenrennen, doch der Leistungssprung kam nicht ganz unerwartet. Der erste Wettkampf und seine Trainingsresultate, sowie ein sehr effektives Trainingslager des NLV Landeskaders deuteten schon einiges an.
Vor dem Rennen konnte man dem jungen Sprinter die Anspannung deutlich ansehen. Als der Startschuss fiel war die Nervosität jedoch wie weggeblasen. Explosiv aus den Startblöcken geschnellt, überlief er nach 45 Metern die erste von zehn 84cm hohen Hürden ganz sauber. Bis zur 7. Hürde lief der Unioner einen tollen Rhythmus und auch die Hürdenüberquerung lief weiterhin super. Obwohl nun, kurz vor der Zielgeraden das Laktat in die Muskeln schoss, kämpfte er verbissen und es sollte sich lohnen. Nach ausgezeichneten 56,17 Sekunden überquerte er mit klarem Vorsprung vor seinen Kontrahenten die Ziellinie. Mit einem Schrei ließ er der Freude freien Lauf, hatte er doch neben dem Sieg einen neuen Kreisrekord aufgestellt. Den alten Rekord war Manfred Spittler im Jahre 1972 auf der heimischen Aschenbahn gelaufen und acht Jahre später egalisierte Jörg Dalluhnvom TSV diese Leistung.
„Ich war ganz schön nervös vor dem Rennen. Mir war klar, dass die 1/4 Meile mit Hürden besonders auf der Zielgeraden ganz schön weht tut“, bekannte Nikolas nach Luft ringend nach dem Rennen. Mit dem neuen Kreisrekord rangiert Nikolas Raeht, der mit dem Rennen auch die Qualifikationsleistung für die „Deutschen U18“ abgehakt hat, auf Platz 7 der DLV Bestenliste seiner Altersklasse.
mas/Manfred Spittler