Die mittlerweile im 69sten Lebensjahr befindliche Renate Richter ist immer noch erfolgshungrig und stellte das auch in der Hauptstadt unter Beweis. Gleich zu Beginn der Titelkämpfe gelang es ihr ihre Sprintstärke unter Beweis zu stellen, als sie die für die LG Alsternord Hamburg startende Ingeborg Thoma im 60m Sprint schlagen konnte. In guten 10,53 Sekunden hatte sie 19/100 Sekunden Vorsprung als Meisterin. In ihrer Spezialdisziplin, dem Hochsprung, war sie trotz des Titels nicht ganz zufrieden. „Obwohl ich noch Trainingsrückstand habe, hätte ich gerne eine Höhe um die 1,20m geschafft“, ihr Kommentar. Mit übersprungenen 1,12m durfte sie trotzdem auch hier aufs oberste Treppchen steigen. Die Vizemeisterin war auch in diesem Wettbewerb Ingeborg Thoma, sie bewältigte 1,05m. Als Zugabe für ein erfolgreiches Wochenende lief Richter noch in 38,54 Sekunden über 200m und wurde Vizemeisterin.
Titel Nummer drei für die blau-weißen Südstädter steuerte Torsten Hülsemann, einer der starken Werfer bei. Hülsemann, der schon einen Tag zuvor bei den Bezirkshallenmeisterschaften mit der 7,26 kg schweren Kugel erfolgreich war, sollte nun auch bei den Norddeutschen über Gold jubeln. Der vielseitige und ehrgeizige fast 44jährige Athlet freute sich zwar über seinen Sieg mit 11,40m, fügte aber nüchtern kritisch hinzu: „gewonnen ja, weite unbefriedigend, eine 12 vor dem Komma habe ich eigentlich erwartet“.
Mas/Manfred Spittler