„Im Mai 2012 hatte ich Schwindelanfälle, Kreislaufprobleme, Angstzustände und Schweißausbrüche - ein extremer körperlicher und geistiger Erschöpfungszustand", berichtet Manfred über seinen Burn-out. Die Ärzte empfahlen Manfred kürzerzutreten, doch das war auf dem hohen Belastungsniveau eines Managers in der Führungsetage eines Unternehmens unmöglich. In Manfreds Jugendzeit und als junger Mann war die Leichtathletik sein schönster Ausgleich. Er startete sogar bei Deutschen Meisterschaften. „Nachdem ich 18-jährig bei den Deutschen Meisterschaften in Schwetzingen beim 400-Meter-Hür-denlauf eine der schnellsten Zeiten abgeliefert hatte, wurde dieser zu meiner Lieblingsdisziplin. Neben dem Job brachte ich es hier immerhin auf 53,67 Sekunden", sagt er. Doch dann wurde er von seiner Arbeit immer mehr vereinnahmt und befand sich bald in einer Entweder-oder-Situation: entweder Karriere, die er ursprünglich
"Immer wieder schöpfte ich neue Kraft, wenn wir über unser gemeinsames Hobby, den Laufsport, sprachen"
2012 durfte er zum ersten Mal sein Krankenhauszimmer verlassen: „Mit dem Rollstuhl wurde ich in den Speisesaal gefahren und konnte mein' Saft gefülltes Glas eigenständig zum Anstoßen erheben. Fast noch schöner als dieses Erlebnis war aber die Nachricht meiner Tochter Inga, dass sie für mich den Silvesterlauf in Salzgitter mitgelaufen war", sagt Manfred, der vor Beginn seiner Krankheits-geschichte selbst viele Male an diesem Neujahrsrennen teilgenommen hatte. Nach der Zeit im Koma musste er wochenlang gepflegt werden. „Doch in den darauffolgenden Monaten der stationären Reha konnte ich mir das Leben Stück für Stück zurückerobern." Mitte Februar konnte er
„Dann die ersten Steh-versuche und bald die ersten eigenen Schritte. Ich musste das Gehen zum dritten Mal lernen“
Von Irina Strohecker - Foto Jörg Scheibe
Erschienen in RUNNER'S WORLD 3 / 2018
Mit freundlicher Genehmigung von RUNNER'S WORLD.