Nach der endlos langen Coronapause waren die Landesmeisterschaften im Blockmehrkampf in Stuhr bei Bremen die ersten größeren Titelkämpfe für das Sölter Talent. Der 14jährigen Schlacks nahm an dem aus 100m Lauf, 80m Hürdenlauf, Hochsprung, Weitsprung und Speerwurf bestehenden Blockmehrkampf Sprint/Sprung teil. Und sein Vater Thorben staunte nicht schlecht, mit welcher Colonels sein Filius die Anweisungen des Starters beim 100m Lauf zum Auftakt erwartete, während seine Gegner mit diversen Ritualen nervös hinter den Startblöcken dem Lauf entgegenfieberten. Als der Startschuss fiel, war der Unioner jedoch hellwach und rannte als schnellster Sprinter starke 12,72 Sekunde. Nach diesem Einstand nach Maß ließ er über 80m Hürden mit 12,54 Sekunden eine weitere angenehme Überraschung folgen. Er hatte mit dieser Zeit einen 29 Jahre alten Vereinsrekord ausgelöscht, doch das war ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Marko Reimann war als sein Vorgänger (im Jahre 1982) 13,7 Sekunden durch den Hürdenwald gesprintet. Ein guter Weitsprung auf 4,87m und eine Verbesserung im Hochsprung auf 1,52m lassen für die Zukunft noch einiges erwarten, zumal neben der zu erwartenden körperlichen Entwicklung auch technisch noch vieles zu verbessern ist. „Wäre ihm mit dem 600g Speer noch etwas mehr als die erzielten 23,93m gelungen, hätte Nikolas sogar eine Medaille gewinnen können“ resümierte Vater Torben. So durfte er sich über Platz 5 mit 2549 Punkten freuen, die ebenfalls als Vereinsrekord in die Statistik eingehen.
Was Ihm beim Mehrkampf noch verwehrt blieb, der Sprung aufs Podest, sollte ihm eine Woche später bei den NLV+BLV Meisterschaften in den Einzeldisziplinen in Göttingen gelingen. Als Auftakt seiner drei Disziplinen ging es zum 100m Sprint. In einem beherzten Vorlauf ohne Rückenwindunterstützung steigerte er seine vor Wochenfrist aufgestellte Bestleistung auf starke 12,50 Sekunden. Eigentlich war der damit erkämpfte Finaleinzug schon ein Erfolg, doch es kam noch besser. Im Finale steigerte er seine Bestmarke nochmals. Im Ziel wurden für ihn 12,49 Sekunden gestoppt und bei der Siegerehrung nahm ein etwas verlegen strahlender Nikolas Raeth die Bronzemedaille entgegen. Das vielseitige Talent ging auch im Dreisprung, einer koordinativ sehr anspruchsvollen Disziplin, an den Start. Da diese Disziplin erst ab der Klasse der 15jährigen auf dem Meisterschaftsprogramm steht, musste er in der Klasse M15 starten. Mit Hop, Step und Jump landete er im sechsten Versuch erst nach beachtlichen 11,19m in der Grube. Nach Bronze im Sprint hatte der junge Sölter nun mit der Silbermedaille das Glück (fast) perfekt gemacht.
Mas/Manfred Spittler