Schon der erste Tag sollte für die Athleten mit dem blauen „U“ zum Golden werden. Renate Richter ging als Titelverteidigerin im Hochsprung der Klasse W65 an den Start. Doch zum geplanten Wettkampfbeginn setzte kräftiger Regen, begleitet von Blitz und Donner und ein Temperatursturz ein. Der Wettbeerb verzögerte sich und wurde bei jedem Sprung zur nasskalten Herausforderung. Obwohl alle Teilnehmer unter ihren Möglichkeiten blieben, kam Richter noch am besten mit den Bedingungen klar. Bis 1,11m lag sie mit ihrer Dauerrivalin Ulrike Hielscher von der LG Neiße gleichauf, doch die 1,14m überwand nur noch die Unionerin. „Eigentlich wollte ich wieder in den Bereich der 1,20m springen, doch der Sieg war das wichtigste“, freute sich die 68jährige Renate Richter noch etwas verhalten über die Titelverteidigung.
Björn Lippold hatte im letzten Jahr im Hammerwurf die Bronzemedaille geholt. In diesem Jahr hatte er auf Grund einer Rückenverletzung deutlichen Trainingsrückstand. Entsprechend unbefriedigend fiel auch der erste Versuch mit 37,15m aus. Doch der Zweite( 41,27m) und sein dritter Versuch, bei dem der 7,26kg Hammer nach 41,30m in den Rasen einschlug, waren eine deutliche Verbesserung. Mit dieser Leistung belegte der mehr als 1,90m große Athlet den zweiten Rang hinter dem 50,59m werfenden Waiblinger Peter Huber. Der Hammerwurfspezialist belegte zudem im Diskuswurf mit 33,66m den vierten Platz.
Die größte Überraschung aus Sicht der Sölter hatte jedoch der Kugelstoßer Martin Graumann in der Klasse M40 parat. In der diesjährigen Bestenliste stand der Athlet aus dem Süden der Stadt mit 11,74 zu Buche. Am 14. Juli sollte sich das ändern. Mit seinem ersten Versuch von 11,51m war die Medaille noch in weiter Ferne und obwohl jeder seiner Versuche eine Steigerung brachte, lag er im Dritten mit 11,94m noch auf Platz fünf. Auch mit den Versuchen vier und fünf mit weiteren Steigerungen auf 12,21m lag er noch auf Platz vier. Mit einem lauten Schrei wuchtete er im sechsten Durchgang die 7,26kg Kugel auf die neue Jahresbestleitung von 12,43m und die ersehnte Bronzemedaille war gesichert, knapp vor seinem Vereinskameraden Torsten Hülsemann (12,27m), dem er damit das schon sicher geglaubte Edelmetall entriss. Hülsemann schaute danach etwas bedröppelt drein, doch er hielt sich durch einen starken Diskuswurf auf 36,12m als Dritter dieses Wettbewerbs schadlos.
Die Speerwurftitelverteidigerin der Klasse W40 Melanie Bremer zeigte einen soliden Wettbewerb in einem sehr ausgeglichenen Feld. Mit ihren im letzten Versuch erzielten 30,28m verfehlte sie nur um 71cm die Bronzene und wurde fünfte. Im Weitsprung der 55+ Athleten erreichte Matthias Schunke mit 4,51m Platz zwölf und Birgit Johns schleuderte den Hammer in der Klasse W50 als 13. auf 26,15m. Der 64jährige Manfred Spittler überwand als achter der Klasse M60 1,33m im Hochsprung.
Mas/Manfred Spittler