Einmal mehr hatte Renate Richter mit vier Starts das größte Pensum zu bewältigen. Sie startete mit dem 100m Sprint in die dreitägige Veranstaltung. Bei leichtem Gegenwind überlief die W70 Sportlerin nach 17,50 Sekunden als zweite die Ziellinie und hatte mit dem ersten Podest einen guten Start in die Meisterschaft. Entspannt durch die Nachtruhe ging es in den zweiten Wettkampftag. Pünktlich um 9:00 mit stieg die amtierende Hochsprunglandesrekordhalterin mit reichlich Adrenalin im Blut bei 1,04m in „ihren“ Wettbewerb ein. „Bis 1,13m hatte ich eine makellose Serie, meine engste Kontrahentin Grania Leaping-Rabbit aus Alsfeld aber auch, das hat mich schon etwas nervös gemacht“, der Kommentar der Favoritin Richter. Nachdem sie aber die 1,16m als einzige überwand, der erst kleine Freudentanz und als sie im dritten Versuch ihren eigenen Landesrekord abermals verbesserte, auf nunmehr 1,18m, war das Glück der Deutschen Meisterin aus dem Süden der Stadt perfekt. Vereinskamerad Harald Kötz sollte das Podest trotz einer starken Leistung verwehrt bleiben. Im 5000m Lauf überlief der M75 Athlet nach 24:13,39 als vierter rund zehn Sekunden hinter dem Bronzerang die Ziellinie. Mehr als nur ein Trost für ihn, dass seine Zeit eine neue Vereinsbestleistung bedeutet.
Gegen Mittag war Vereinskamerad Björn Lippold im Hammerwurf aktiv. Der in der Klasse M35 startende Kreisrekordhalter in dieser Disziplin startete mit mäßigen 31,13m in den Wettbewerb, kam im Zweiten auf 31,30 und verbesserte sich dann auf 34,88m. Mit dieser Weite durfte der 39jährige Angestellte, der sich über die Medaille freute aber mit der Leistung nicht zufrieden war, auf dem obersten Podest Gold in Empfang nehmen.
Nach einem perfekten Hochsprung sollte für Renate Richter ein eher mäßiger Weitsprung folgen. Nach einem 2,55m Satz, der ihr Platz 2 einbrachte freute sie sich auf den letzten Wettkampftag. Hier sollte es nochmals Edelmetall für sie geben. Im 200m Lauf bestätigte die Leichtathletin aus dem Süden der Stadt mit 36,47 Sekunden ihren vor Wochenfrist aufgestellten Landesrekord und holte abermals hinter Anita Bayha-Zaiser aus Pforzheim die Silbermedaille.
Gegen Ende der Meisterschaft wussten noch zwei starke Männer im Kugelstoßen zu gefallen, denn auch hier gab es Edelmetall. Martin Graumann, der es im Rasenkraft-Sport schon zu Europameisterehren gebracht hat, ließ die Kugel in der Klasse der „über Vierzigjährigen“ auf 11,75m fliegen. „Ich habe Bronze gewonnen, aber zu Silber fehlten mir nur 5cm“, sein Kommentar mit einem Schmunzeln. Torsten Hülsemann brachte in der Klasse M45 als fünfter mit der 7,26kg Kugel das Kunststück fertig gleich dreimal seine Tagesbestweite von 11,64m zu stoßen.
Mas/Manfred Spittler