Renate Richter ging mit etwas Skepsis in den Wettbewerb, hatte sie sich doch beim Training kurz vor der Meisterschaft eine leichte Knieverletzung zugezogen. Doch der Adrenalin-Push bei ihrer Einstieghöhe von 1,11m ließ die Schmerzen schnell vergessen. Bis 1,17m hatte sie mit Rabbit Grania Leapinin vom Alsfelder SC eine hartnäckige Gegnerin. Als die knapp 66jährige Athletin jedoch als einzige deutlich über die 1,20m „segelte“ konnte ihre Kontrahentin nicht mehr mithalten. Die frischgebackene Meisterin versuchte sich zwar noch an der neuen Hallenbestleistung von 1,23m, doch die war an diesem Tage zu hoch. Mit zwei fünften Plätzen im 60m Lauf (10,33 Sek.) und im Weitsprung (3,36m) bewies Richter, dass sie auch hier zu den Besten des Landes Zählt.
„Im ersten Moment war ich enttäuscht, doch nicht lange danach war ich glücklich“ kommentierte Speerwerferin Melanie Bremer einen Wettkampf der nichts für schwache Nerven war. Eigentlich wollte die von Rückenproblen geplagte W40- Athletin nur einen Versuch machen. Doch nach diesem, dem ersten Versuch sah sich die Unionerin plötzlich unerwartet mit 30,93m in Führung. Nun machte sie weiter, konnte sich zwar bis zum fünften Versuch nicht mehr steigern ihre Kontrahentinnen aber auch nicht. Doch im Sechsten schluderte Annika Schiffer vom TUS Weilsmünster den 600g schweren Speer mit 31,13m einen Hauch weiter, doch Silber ist mehr als nur ein Trostpreis.
Björn Lippold nahm am Hammerwurf der Altersklasse M35 teil und konnte sich ebenfalls als Zweiter in die Ergebnisprotokolle eintragen. Bei den winterlichen Temperaturen landete sein erster Versuch bei mäßigen 37,33m, bevor ihm im dritten Durchgang mit 42,78m seine Tagesbestweite gelang, die ihm hinter dem Sieger Peter Huber vom VFL Waiblingen, der 52,69m erreichte, den zweiten Platz auf dem Podest bescherten.
Mas/ Manfred Spittler