Dabei hatten die Titelkämpfe am ersten Veranstaltungstag alles andere als verheißungsvoll begonnen. Die erstmals in der Klasse W65 startende Leichtathletin, wollte zum Auftakt im 60m Sprint und besonders im Weitsprung ihre durchaus berechtigten Medaillenambitionen veredeln. Doch schon die 60m endeten mit 10,26 Sek. und Platz sechs nicht wunschgemäß. Im Weitsprung sollte es besser laufen, so ihre Hoffnung, doch weitgefehlt. Noch im letzten Jahr hatte sie mit 3,63m eine starke Leistung für eine 60+ Athletin erzielt. Nach einem ernüchternden Satz auf 3,07m und Platz 6 war die Enttäuschung besonders groß. Für Bronze hätten die von der Ludwigshafenerin Geraldine Otto erzielten 3,76m hergemusst.
Mit etwas Skepsis, aber auch mit dem jetzt erst recht, ging sie in den Tag des Hochsprungfinales. Gleich in der Früh um 9 Uhr wurde es ernst. Als Einstiegshöhe wählte sie durchaus beachtliche 1,11m für Sportlerinnen dieser Altersklasse.“ Kein Problem, da war noch viel Platz“ der Kommentar einer Kontrahentin, die ihren ersten Versuch aufmerksam beobachtet hatte. Auch die 1,14m und die 1,17m, die zwei Zentimeter über dem Freiluft-Landesrekord der Braunschweigerin Maren Klawonn lag, bewältigte sie mühelos. Selbst die 1,20 meisterte sie auf Anhieb und überwand im zweiten Versuch auch die 1,23m. Doch damit nicht genug. Längst alleine im Wettbewerb, überwand sie im dritten Versuch sogar 1,26m und scheiterte nur knapp an der 1,29m Marke. -Das Meisterschaftsglück mit einer starken Hallenbestleistung, die auch internationalen Vergleichen standhält, war perfekt.
Mas/Manfred Spittler